Mittwoch, 28. Januar 2009

Hyderabad

Wir sind gerade in Hyderabad angekommen. Hyderabad, die Stadt im Zentrum des Kontinents wo die Zukunft und die Vergangenheit Indiens oft nur eine Gasse, eine Strasse, ein Boulevard trennt.
Hier konkurriert die stahlende Moderne der IT Industrie mit dem geschaeftigen Treiben in den Gassen des alten, muslemischen Bazars, die Studios der Filmindustrie mit altehrwuerdigen Tempeln und Moschen und vor den glitzernden Shoppingmalls preisen Strassenhaendler ihre Ware an.


Jetzt sind wir allerdings nur muede, erschoepft und genervt. Es scheint als seien alle Hotels der Stadt ueberfuellt und zu allem Uebel hat sich ein aufdringlicher Touristenschlepper an unsere Fersen geheftet, der nicht muede wird uns die Vorzuege eines Guest Houses anzupreisen, zu dem er uns natuerlich auch fahren wuerde.
Auf der Fahrt nach Hyderabad haben wir eine chinesische Travellerin kennengelernt, die sich uns angeschlossen hat und kurz bevor wir entgueltig ueberzeugt sind auf der Strasse schlafen zu muessen, finden wir ein in einer Gasse verstecktes Hotel, dass uns ein grosses Zimmer anbieten kann in dem wir alle Platz finden.

Gegen Mittag haben wir uns vom stressigen Morgen erholt, sind frisch geduscht und bereit uns in das Gedraenge des muslimischen Viertels zu stuerzen. Um den Charminar, das Wahrzeichen Hyderabads, in einem Labyrint enger, schattiger Gassen, finden wir uns in einer anderen Welt wieder. Tausende kleine Laeden, viele schon seit Generationen im Besitz einer Familie bieten Schmuck, Perlen, Gewuerze, Stoffe, Parfuems, Handwerkswaren, Lebensmitteln, oder Musikinstrumente an. In winzigen Nischen koennen wir Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen, entdecken den Arbeitsplatz von Barbieren, Schuh- und Ohrenputzern, Zahnaerzten, Masseuren, kleine Teestuben, Kartenleser und Wahrsager.
Eine Gruppe verschleierte Frauen feilscht mit einem Schmuckhaendler um den Preis eines Armreifs, zwei Rickschafahrer doesen im Schatten, Tuchhaendler versucht uns in seinen Laden zu lotsen ...



Wir sind hier die einzigen westlichen Auslaender und eine Attraktion fuer die Einheimischen.
Alle paar Meter schuettelt uns jemand die Hand, fragt ob wir mit ihm auf einem Foto posieren, Kinder drehen sich nach ums um und winken uns schuechtern zu.
Es ist seltsam, obwohl wir uns hier so deutlich fremd fuehlen muessten, herrscht eine Atmosphaere freundlicher Neugier; ich fuehle mich willkommen.


Im Nampuli Park kommen wir mit Mahender und Madhuri ins Gespraech, als sie uns um das obligatorische Foto bitten. Beide sind IT Studenten hier in Hyderabad und nachdem die erste Schuechternheit verflogen ist ueberschuetten sie uns geradezu mit Freundlichkeit.
Sie wollen uns stolz ihre Stadt zeigen und fahren mit uns zum Birla Mandir Tempel, einem weissen Mamorpalast der sich auf einem Berg ueber der Stadt erhebt und von dessen Terasse man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt hat, die sich unter der gerdade untergehenden Sonne bis zum Horizont erstreckt.

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